Amateurfunk - Die Brücke zur Welt

 

DL6HAH aus JO53DH

OV Harburg Z27

 

Nichts ist so gut, dass es sich nicht verbessern liesse.

Kleine Fehler versuche ich in den Folgeversionen zu korrigieren. Bis dahin lautet mein Motto:

It’s not a bug, it’s a feature!

220228

Funkamateure die den Amateurfunk betreiben

 

Was ist der Amateurfunk - und seine Position in unserer heutigen Gesellschaft

Der Amateurfunk (AFU) ist ein Dienst der weltweit von den Funkamateuren ausgeübt wird. Er ist vielseitig und umfasst ein breites Spektrum an Aktivitäten. Er enthält sowohl die Rechte, als auch die Pflichten eines Funkamateurs.

Die Prüfung zum erlangen der “grossen” Lizenz war, bis vor einiger Zeit, noch mit zwei umfassenden Prüfungsteilen, unter den Augen der BundesNetzAgentur (BNetzA), abzulegen. Der eine Teil war der schriftliche, der andere der praktische mit der Abfrage von Telegrafiekenntnissen (CW), in Form von Hören und Geben bei Tempo 60. Durch die Abschaffung der Telegrafie - Prüfung wurde sie nun um diesen Teil erleichtert.

Vielen Funkinteressierten machte anfangs die Telegrafie das Leben besonders schwer. Oftmals reichte es dann erst einmal nur zur “kleinen” Lizenz; in den 70zigern war es die C-Lizenz. Mittlerweile hat sich die Bedeutung der einzelnen Lizenzklassen mehrfach gravierend geändert.

Vor dem Funken steht zunächst einmal das Lernen aber das ist bei jedem anderen Hobby ebenso.
Aktuell wird, wie zuvor erwähnt, das Ablegen einer Telegrafie-Prüfung nicht mehr gefordert und somit auch nicht mehr von der BNetzA zwingend geprüft. Technik, Betriebstechnik und Gesetzeskunde sind nachzuweisen. Hierfür gibt es Fragenkataloge, von denen einige kostenlos im Netz zur Verfügung stehen. Ein "online" Lernen ist ebenfalls möglich.

Einige Länder fordern allerdings auch heute noch den Nachweis von CW-Kenntnissen (- wenn man von dort aus aktiv sein möchte) - Informationen hierüber sollte man sich daher rechtzeitig einholen.

Sollte dennoch Interesse am Erlernen der Telegrafie bestehen, so findet man in den Ortsverbänden (OV’s) seiner Region oftmals die nötige Unterstützung durch erfahrene Om's (OLd Man).
Eine Amateurfunklizenz wird aber immer benötigt, bevor man auf die Sendetaste PTT  (Push To Talk) drücken darf.
Für die Seefahrt und die Fliegerei werden andere Funkzeugnisse benötigt.
 
 
Was kostet der Spass?
 
Die aktuellen Gebührensätze kann man auf der Seite der BNetzA einsehen, die der einzelnen Amateurfunkverbände, z.B. dem DARC, auf deren Seiten.
 
Für die Prüfung und die Zuteilung eines Rufzeichens wird eine einmalige Prüfungsgebühr fällig. In Ihr enthalten ist auch eine Bescheinigung für den Standort einer ortsfesten Funkanlage, dieser ist meistens auch der Wohnsitz des Funkamateurs.
Ein Portabel- oder Mobil-Betrieb ist mit den Anhängseln /p oder /m, direkt nach dem Rufzeichen, möglich.
 
 
Danach wird von der BNetzA eine von den Ausgaben ahängige, jährliche Gebühr erhoben (z.Zt. eine Zusammenfassung mehrerer Jahre).
Hinzu kommen noch die Beiträge an die Verbände, wie z.B. den Deutschen Amateur Radio Club (DARC), der u.A. auch die Übermittlung der Bestätigungskarten (QSL-Karten) übernimmt, oder den Verband der Funkamateure in Telekommunikation und Post (VFDB).
Einem Verein beizutreten ist kein “muss”, kann jedoch manchmal sehr hilfreich sein.
Nun muß nur noch eine EMV Berechnung und eine Skizze der Antennenanlage bei der BNetzA eingereicht werden. Hierfür werden Hilfsprogramme im Netz oder von der BNetzA selbst, kostenfrei zum Download angeboten. 
 
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Der weltweite Handy- und Internetverkehr, mit seinen mittlerweile günstigen Flatrate-Tarifen, hat dem Amateurfunk längst den Rang abgelaufen. Man bekommt heute eine Fülle von Informationen aus den verschiedensten Quellen, ohne dafür extra eine Prüfung ablegen zu müssen. Im Internet hat man die Möglichkeit, mittels Skype, weltweit innerhalb geschlossener Benutzergruppen zu kommunizieren.

Somit ist bei den Jugendlichen automatisch der Reiz am Amateurfunk stark zurückgegangen.

Aber wie ist es mit der Kommunikation bestellt, wenn diese Netze einmal für längere Zeit ausfallen oder aus anderen Gründen andere Kommunikationsmittel nicht mehr zur Verfügung stehen?

Und wie sieht es mit der Bastelei aus?

Einen funktionierenden Telegrafie-Sender bekommt man schon mit wenigen Bauteilen zum “laufen” und auf der KW reicht schon eine sehr kleine Leistung aus, um gehört zu werden.

Bei einen Ausfall dieser o. g. Netze, ist der Amateurfunkdienst immer noch die letzte Kommunikationsquelle, die weltweit zur Verfügung steht. Dazu sehr oft unabhängig vom Stromnetz. Bestehend aus autarken Fest- und Mobil-Stationen sowie portablen Handfunkgeräten und Repeatern, lässt sich schnell ein weltweites Notfunknetz auf allen Amateurfunkbändern aktivieren. Hierzu werden auch häufig die Clubstationen der einzelnen OV’s mit eingebunden.

Die Stationen sind ständig vorhanden und mit ihren Antennenanlagen auch Betriebsbereit.

Gebastelt wird im “Consumer Funkbereichen” nur sehr begrenzt. Häufig bezieht man sich nur auf den Austausch “verdächtiger“ Platinen. Entwickelt und gelötet wird hier kaum etwas. Input holt man sich aus dem Internet. In der Regel dürfen, da es sich hierbei um kommerzielle Funktechnik handelt, an den Geräten keinerlei technische Veränderungen vorgenommen werden. Ferner stehen dem Hobbyfunker (Citizen Band (CB)) also ohne Lizenz, nur einige Kanäle mit kleiner Leistung, im 11m, 2m und 70cm Band, zur Verfügung.

Es gibt also auch noch noch weitere lizenzfreie Geräte mit wenigen Kanälen auf dem Markt. Aber diese haben, bedingt durch ihre kleine HF-Leistung, nur eine begrenzte Reichweite.

Der lizensierte Funkamateur ist berechtigt Funk- und Mess-Geräte (z.B. Messsender) selber zu bauen, zu reparieren und zu betreiben.

Dieses trifft auch für Importe aus China zu, die man u.U. beim deutschen Zoll deklarieren muss. Eine plausible Erläuterung ist dann allerdings, unter Vorlage der Genehmigungsurkunde, zusätzlich von Nöten. Mit der passenden Dokumentation kann man hier so manche Diskussion etwas abkürzen.

Verstösse gegen die hier bestehenden gesetzlichen Regelungen können sehr teuer werden.

Zusätzlich hat der/die Beklagte dann noch die entstandenen Kosten für den Einsatz der Bundesnetzagentur (BNetzA) zu tragen.

 
 
 
 

Allgemein gilt:

Wenn auch sonst nichts mehr funktioniert - der Amateurfunk funktioniert immer.

Die vielfältigen Anwendungen im Amateurfunk

Der AFU teilt sich in viele Bereiche mit den unterschiedlichsten Betätigungsfeldern auf. Hier kann sich ein jeder Funkamateur seinen Platz suchen, an dem er sich “ selbst verwirklichen “ möchte. Abgesehen von den Clubaktivitäten wären da die vielen Betriebsarten, die kaum noch Wünsche offen lassen, zu nennen. Und da ist auch noch die Bastelei, die zu vielen Projekten einfach dazugehört. Manches Mal kann man mit dem Basteln gar nicht so schnell hinterher kommen, wie die Projekte auflaufen. Es ist eben ein sehr interessantes Gebiet zum Forschen, Bauen und Testen. - Amateurfunk ist auch ein Experimentierfunk -

So ist zum Beispiel der Eigenbau von Messgeräten oder Antennen für den AFU ein sinnvolles und lehrreiches Gebiet. Viele dieser Geräte lassen sich, auch heute noch, relativ einfach und preiswert selber herstellen. Einige Teile liegen vielleicht schon lange brach in der Bastelkiste herum und warten nur auf ihren neuen Einsatz. Die Verwendung hochintegrierter Bauelemente erleichtert den Aufbau komplexer Schaltungen erheblich. Viele Funktionsgruppen sind mittlerweile so hoch integriert worden, das es wieder Spass macht mit ihnen zu arbeiten. Nun wagt man sich auch an Projekte heran, die zuvor wegen ihrer Komplexität, für einen Nachbau eher abschreckend wirkten. Der Personal Computer (PC) spielt mehr den je eine grosse Rolle in der Weiterentwicklung des Amateurfunks. Ohne PC geht heute praktisch nichts mehr. Die immer günstiger werdenden Laptops übernehmen hier den Part der Mobilität. Wir können und dürfen uns dem PC nicht verschliessen, da man als Funkamateur gefordert ist, immer auf dem neusten Stand der Technik zu sein. Hier ist eine konservative Haltung fehl am Platze. In vielen Punkten ist die digitale Empfangstechnik in ihren technischen Daten den hochwertigen Empfängern mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar überlegen. Hinzu kommt auch noch, dass sich dieses in vielen Fällen mit verhältnismässig geringem Aufwand und Kosten bewerkstelligen lässt. Die Möglichkeiten der Signalverarbeitung sind hier schier unerschöpflich. Brauchte man früher noch für jede digitale Betriebsart ihre eigene teure Hardware (HW) für deren Auswertung, so erledigt dieses mittlerweile der PC mit seinen von den Amateuren ausgeklügelten Software (SW). Es müssen lediglich zwei NF-Verbindungen zwischen dem Transceiver (TRX) und dem Personalcomputer (PC) und dessen Soundkarte hergestellt werden. Die interne VOX-Steuerung des Transceiver’s kann dann die PTT-Tastung übernehmen.

Etwas anders sieht es beim Software Defined Radio (SDR) aus. Es handelt sich um einen kompletten TRX der sich in einer Box befindet und neben dem PC steht. Seine Steuerung erfolgt über den USB-Kabel zum Port des PC’s.Er benötigt eine eigene Stromversorgung und eine Antenne. Der Preis für solch ein SDR Radio ist dann in etwa identisch mit dem eines normalen Funkgerätes. Die HW beschränkt sich bei dem digitalen SDR-Transceiver auf ein unscheinbares Gehäuse, dessen Inhalt es jedoch in sich hat. Komplizierte mechanische Konstruktionen, wie sie häufig bei den herkömmlichen Transceivern (Sender u. Empfänger = TRX) zu finden waren, entfallen hier. Dieser TRX ist in seinen Abmessungen wesentlich kleiner und dazu auch noch flexibler einsetzbar. Für die vielfältigsten Aufgaben im AFU Bereich, bis hin zum Messgerät findet man ihn im Einsatz. Mittels der SW in dem TRX und im PC, sind hier Verbesserungen der Funktionen jederzeit problemlos möglich. Es werden keine teueren mechanischen Bedienungs- und Anzeige-Elemente mehr benötigt. Das Design des TRX-Gehäuses spielt eine untergeordnete Rolle, da dieses dann irgendwo hinter dem PC stehen kann. Das Display des PC’s bildet nun einen virtuellen TRX ab, der z.B. mit der Mouse oder einem Trackball oder auch per Touchscreen bedient werden kann.

Einen kleinen Vorgeschmack kann man auf der WebSDR Seite erhalten, wie z.B. hier unter http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/ Es handelt sich hierbei um eine leicht zeitversetzte KW-Live-Übertragung im Internet. So hat man als Funkamateur erstmals die Möglichkeit, seine eigene Aussendung selber überprüfen zu können. Es gibt noch weitere WebSDR Seiten mit vielen KW- Bändern, einfach mal etwas googlen.